« Zurück

23.04.2016 Christiane Stenzel

Ägypten: Tauchen in Soma Bay

Hausriff par excellence

Rotfeuerfisch. © B. Wackerbauer

Warum solltet ihr zum Tauchen nach Soma Bay reisen?

  • Soma Bay hat ein hervorragendes Hausriff (an dem auch schon mal Walhaie gesichtet werden) – allein dort könnte man schon einen einwöchigen Tauchurlaub wunderbar verbringen. Daneben gibt es noch jede Menge fantastische Tauchspots die in kurzer Zeit mit dem Boot erreichbar sind.

Für wen ist das Tauchen dort geeignet:

  • Für Taucher aller Levels


Bei Soma Bay handelt es sich um eine Halbinsel 45 Kilometer südlich von Hurghada und 25 Kilometer nördlich der Bucht von Safaga. Das Resort ist nur über eine Privatstraße erreichbar. Es handelt sich um eine Anlage bestehend aus mehreren Luxushotels, Golfplatz und einem der größten Thalasso-Therapie-Zentren der Welt. Ägyptisches Leben bekommt man hier eher nicht mit. Das ist natürlich nicht jedermanns Sache. Für einen einwöchigen Tauchurlaub fanden wir es jedoch total okay.
Orca Dive Club Soma Bay ist ziemlich professionell und verfügt über ein sehr nettes Team. Wir empfehlen aber die eigene Ausrüstung mitzubringen, die Sachen dort sind teilweise schon arg abgenutzt.


Tauchen in Soma Bay – Reif fürs Riff

Hier hat man die Fische wirklich direkt vor der Nase. Das Hausriff hat es in sich und bietet für sich alleine schon genügend Abwechselung für einen einwöchigen Tauchurlaub. Ebenfalls angenehm: Einfach bei der Basis auftauchen, die Sachen zusammenbauen, in die Liste für unbegleitete Hausrifftaucher (ab AOWD und 30 TG ) eintragen – und dann lassen wir uns ganz bequem von dem stets bereiten kleinen elektrischen Transporter den über 400 Meter langen Steg zum Riff entlangfahren. Dort wird uns sogar noch beim Ein- und Ausstieg geholfen. Toller Service – und einfacher geht’s nun wirklich nicht. Nach einigen schönen Bootstauchgängen mit wirklich sehr, sehr vielen Tauchern an Bord, empfanden wir das Tauchen am Hausriff wirklich als geradezu wohltuend.

 

Eine eigene Welt in Soma Bay

Soma Bay ist gewöhnungsbedürftig. Die Halbinsel ist ein komplett autarker Tourismuskomplex. Es gibt einen beeindrucken Zaun und zahlreiches Wachpersonal. Innerhalb der Halbinsel gibt es so ziemlich alles: luxuriöse Hotels von gr. Hotelketten von Kempinski bis Sheraton, einen Golfclub, Thalasso-Spa, einen Yachthafen und ein Krankenhaus.

Wir waren nun schon zum zweiten Mal im The Breakers und haben uns dort immer wohl gefühlt. The Breakers ist komplett auf die Bedürfnisse von Tauchern und Kite-Surfern ausgelegt, wirbt auch damit, dass die Gäste eigentlich „erwachsen gewordene Backpacker sind“, die nun mit fortgeschrittenem Alter ein wenig Ambiente und Komfort möchten (Danke!).
Mit seiner sehr entspannten Atmosphäre wird das Hotel diesem Anspruch ganz gut gerecht, aber man kommt halt nicht groß raus aus der Anlage. Außer beim Tauchen. Wem der Sinn mal nach etwas Abwechslung steht, der kann sich zu einem der anderen Hotels shuttlen lassen. Dort werden Gutscheine vom eigenen Hotel für das Essen im Restaurant angerechnet.

 

Unser Top Tauchplätze in der Nähe von Soma Bay (abgesehen vom Hausriff ...)

 

Salem Express

Die Salem Express war eine ägypische Fähre , die 1991 eines Nachts in der Nähe von Safaga sank. Sie war auf dem Rückweg von Mekka und hatte Pilger an Bord. Mehrere hundert Menschen ertranken - und nicht alle Toten konnten geborgen werden. Das sollte man sich klarmachen, wenn man hier taucht. Das Boot wurde verschweißt und ist ein Grab – und sollte mit entsprechendem Respekt behandelt werden.

Die Salem Express liegt auf der Steuerbordseite in einer Tiefe zwischen 11 Metern bis 32 Meter. Auch für Anfänger gibt es hier also Möglichkeiten für einen Wracktauchgang.

Im Laufe der Jahre hat sich aus der Salem Express ein beeindruckendes Riff entwickelt, mit viel bewuchs. Und es ist zur Heimat vieler Fische geworden.
Das Innere des Wracks ist nicht betauchbar, allein in den Laderaum kann man einen Blick werfen.

 

Shaab Sheer

Shaar Sheer hat eine spannende Unterwasserlandschaft: Ein Hartkorallengarten, z.B. mit tollen Fächerkorallen, der bis auf zirka 30 Meter abfällt. Der Tauchgang beginnt, in dem man zwischen dem Hauptriff und einem kleinen Korallenhügel hindurch taucht.
In der Nähe des Ankerplatzes gibt es eine kleine malerische Lagune zwischen 5 und 3 Metern mit tollen Farbschattierungen, die fürs Austauchen wunderbar geeignet ist. Bei Shaab Sheer haben wir z.B. auch Blaupunktstachelrochen gesehen.

 

Tobia Soraya

Ein toller Tauchgang mit leichter Strömung und viel Fisch. Es gibt entlang des Hauptriffs mehrere Korallenblöcke, die in Sichtweite entfernt voneinander liegen und man bequem umrunden kann, bevor man am Hauptriff wieder zurücktaucht.

Hier haben wir u.a. Rochen, Kaiserfische, Barrakudas und Muränen gesehen.


Gamul Soraya

Gamul Soraya hat wunderschöne Korallenformationen und viel, viel Fisch - von kleinen Korallenfischen bis zum Drückerfisch, und auch Schildkröten lassen sich hier entdecken. Östlich vom Riff gibt es zwei kleine Korallenblöcke, die man umrunden sollte. Sie haben einen beeindruckenden Korallenbewuchs! Bei der Rückkehr über den Sand haben wir Röhrenaale gesehen.

 

Ihr wollt mehr erfahren zu Soma Bay?

Wir wollten wissen, wie es sich lebt auf so einer Retortenhalbinsel und sprachen mit dem General Manager vom Hotel The Breakers, Stefan Reichl. Dieses Interview und weitere Beiträge findet ihr in der Rubrik Meer - Reisen.

 

Noch ein paar Reiseinfos

Flug: 

Wir sind mit SunExpress nach Hurghada geflogen. Da wir zwei Tauchausrüstungen und eine Fotoausrüstung dabei hatten, kamen wir mit dem erlaubten Freigepäck natürlich nicht zurecht.
Man kann bei SunExpress zusätzliches Gepäck gegen Aufpreis buchen. Das nennt sich dann „Übergepäckpakete“ - und die gibt’s in unterschiedlichen Staffelungen.
Für 15 Euro pro Person und Strecke konnten wir je 5 kg extra mitnehmen. Das reichte uns völlig aus. Außerdem gab's dazu noch eine Snackbox und ein Getränk. Hurghada wird aber auch von zahllosen anderen Airlines angeflogen z.B Air Berlin; Condor; Egyptair und Tui Fly.

 

Einreisebestimmungen:

Zur Einreise benötigt man einen Reisepass. Dieser muss noch mindestens 6 Monate gültig sein. Es gilt auch ein vorläufiger Reisepass, der ebenfalls noch mindestens 6 Monate gültig sein muss.

Ihr könnt zwar auch mit Personalausweis per Flugzeug nach Ägypten reisen, was aber um einiges umständlicher ist. Genaueres bitte vorher bei der Botschaft, bzw. beim Auswärtigen Amt erfragen.


Auch ein Visum ist notwendig. Das Visum besorgt entweder der Reiseveranstalter oder ihr kauft es euch für ca. 25$ direkt am Flughafen bei der Einreise.

 

Transfer:
In der Ankunftshalle des Flughafens warten zahlreiche Reiseveranstalter bereits mit Schildern auf ihre Fahrgäste. Vom Flughafen geht es dann in ca. 60 Minuten per Shuttle nach Soma Bay. Bei der Rückkehr unbedingt darauf achten, einen recht frühen Termin für den Shuttle auszumachen. Kommt der nämlich mit "ägyptischem Zeitverständniss" anständig zu spät, kann es am Flughafen mit unberechenbarer Check-In-Schlange und Sicherheitskontrollen zeitlich ganz schön eng werden.

 

Temperatur:

Die Wassertemperatur schwankt zwischen 21 Grad im Februar und 28 Grad im August. Als wir Anfang November dort waren hatte es 25 Grad Wassertemperatur. Im Spätherbst und Winter weht zumindest tagsüber ständig ein ziemlich kräftiger Wind mit 30 - 50 Km/h.

Wir empfehlen daher 5mm Nass-Anzug und eine winddichte Mütze - für nach dem Tauchgang.

 

Ihr sucht mehr Reisetipps?

Dann lest weitere Beiträge in unserer Rubrik Meer - Reisen.

 

Schlagworte
« Interview mit Stefan Reichl vom The Breakers Interview mit Uwe Grintsch Atemreglerservice »

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 2 plus 2.