« Zurück

01.04.2016 Christiane Stenzel

Mauritius: Perle mit Ecken und Kanten

Das Wichtigste zu Mauritius vorweg


Mauritius ist eine sehr schöne Insel, kein Frage. Es gibt Traumstrände mit weißem Sand und Palmen, die auf jedes Werbeplakat passen würden. Wasserfälle, Berge und und und ...

Aber irgendwie entlockte uns das alles immer nur ein "schön".

Nie aber ein "wow, hier will ich nicht mehr weg".


Aber ja, es ist eine tolle Insel.

Über Wasser fanden wir vor allem spannend, dass hier ganz viele Ethnien und Religionen zusammenkommen, die friedlich nebeneinander leben. Und das auf doch verhältnismäßig engem Raum: Mauritius hat eine Fläche von  ca 1.865 Quadratkilometern und ist mit einer Bevölkerung von 1,2 Millionen Menschen doch recht dicht besiedelt. Und überall, wo es irgendwie geht, kommt der Tropische Regenwald durch. Mauritius ist landschaftlich schon wirklich schön.

 

Das Tauchen

Es kann gut sein. Wirklich gut. Mit dem kleinen Warnhinweis: In diesem Teil des Indischen Ozeans ist die Korallenbleiche stellenweise schon recht weit fortgeschritten. Und der Anblick eines blassen, leblosen Riffes - der ist einfach nur traurig.

 

Diese Tauchplätze haben uns aber besonders gut gefallen:

Corall Garden

Ab zirka 14 Metern beginnt hier eine Landschaft von Hartkorallen, mit langgezogenen Korallenbänken und Sandterrassen dazwischen. Corall Garden wird nicht zu unrecht auch als „Aquarium“ bezeichnet, denn hier git es zahlreiche Fische: Schulen von Schnappern, Süßlippen, Soldatenfische, Rotfeuerfische, Anemonen mit Nemos, Lobster, Krabben, Bärenkrebse, Nacktschnecken, Seenadeln und Muränen.

 

Lions Beach

Am Lions Beach haben wir gr. Drückerfische, Muränen, Feuerfische, Tintenfische, Schlangen und Sandaale gesehen.

 

Water Lily und Emily

Das ist tatsächlich ein spannender Tauchgang. Zwei Wracks, die im Abstand weniger Meter (also Sichtweite!) liegen und beide auf einer Tiefe von zirka 25 Metern. Die Emily wurde 1981, die Water Lily 1980 versenkt.
Hier findet man viele Fische, die die Wracks bewohnen: Rotfeuerfische, Steinfische, Soldatenfische und Drachenköpfe, Schwarmfische und Makrelen.

Bei gleich zwei Wracks auf 25 Meter sollte man die Grundzeit nicht aus den Augen verlieren. Wo es so viel zu sehen gibt, kommt man schneller in die Deko als erwartet.

 

Die Tauchbasis

Tauchbasen gibt es einige auf der Insel, rund um die 40, wir waren bei Orca Dive Club Merville.

Hätten wir gewusst, dass es in unserem Hotel, dem Hibiscus Beach Resort, auch eine Tauchbasis gab (was aber auf der Homepage des Hotels nicht ersichtlich war), dann hätten wir nicht vorab bei Orca gebucht.

Denn die Basis im Hotel war zwar recht klein, doch schön gelegen – und offenbar war dort immer recht wenig los. Ab und an verließ ein Guide mit Boot und 2-3 Tauchern den Strand. Das wäre genau das Richtige für uns gewesen, wir mögen es beim Tauchen ruhig und ohne allzu viel Trubel.


Trubel gab es umso mehr bei Orca.

Aber der Reihe nach. Alles fing ganz souverän und professionell an: Bei unserer Ankunft im Hotel fanden wir auf dem Zimmer ein Schreiben der Basis, dass wir uns telefonisch melden sollen, wenn wir angekommen sind, bzw. wenn wir tauchen wollen.

Orca macht zwei Ausfahrten am Tag, eine um 9 Uhr und eine zweite um 13.30 Uhr. Die Fahrt zu den Tauchplätzen dauert in der Regel 15 – 20 Minuten, selten dass wir eine weitere Anfahrt von bis zu einer dreiviertel Stunde hatten.

Nett war, dass wir immer die ca. 3km vom Hotel abgeholt worden sind, auch wenn das den Basisleiter manchmal etwas genervt zu haben schien. Aber so war es ausgemacht und für uns deutlich angenehmer als zwischen den Tauchgängen 2,5 Std. an der Basis rumzuhängen.

Nicht so schön war, aber  dass das Boot oft so voll war, dass wir in zwei Schichten die Ausrüstung zusammenbauen mussten, weil sonst einfach kein Platz war.
Eine Gruppe empfing dann also das Briefing am Strand (ja ungewöhnlich, aber wahr, der Basisleiter machte stets das Briefing vom Strand aus und schickte dann seine Tauchguides mit den Gästen aufs Boot raus), während die anderen schon mal die Ausrüstung aufrödelten. Und dann umgekehrt.

Das muss man mögen, und weil das nicht so unser Ding war, können wir die Basis auch nicht uneingeschränkt empfehlen. Das liegt auch daran, dass wir ständig das Gefühl hatten, dass hier wirklich niemand mehr Freude an seinem Job hat. Schade. Der Basisleiter war zwar sehr hilfsbereit, aber bei keiner Ausfahrt an Bord, die Tauchguides waren – freundlich formuliert – eher verhalten motiviert und unter Wasser zeigten sie uns auch nicht sonderlich viel.

Aber wie gesagt, Tauchbasen gibts auf Mauritius jede Menge.

 

Ein paar Reisetipps zum Schluss:

  • Wir sind mit Emirates über Dubai nach Mauritius geflogen. Sehr gute Airline mit einem Spitzenservice. Wir hatten leider Nachts vier Stunden Aufenthalt in Dubai.
  • Das Hotel, das Hibiscus Beach Resort, können wir empfehlen. Saubere Zimmer, schöne Terrasse und einen tollen – wirklich tollen – Garten. Hoteleigener kleiner Traumstrand inklusive. Das Essen war okay, hier würden wir aber durchaus empfehlen öfters mal abends raus zugehen. An der Hauptstraße von Pereybere gibt es jede Menge netter Restaurants.
  • In zika 5minütiger Entfernung vom Hotel gibt es einen großen Supermarkt. Hier kann man z.B. alles Nötige für ein Picknick am Strand besorgen.
  • Um die Insel zu erkunden haben wir uns für die Variante PKW mit Fahrer entschieden. Der nette Fahrer wurde uns von der Tauchbasis vermittelt. Er hat sich den ganzen Tag Zeit genommen, uns über die Insel zu fahren, und die Sehenswürdigkeiten zu zeigen. Wir hatten immer genug Zeit uns alles anzusehen. Das ist nicht viel teurer als ein Leihwagen und deutlich entspannter als eine Bustour.
Schlagworte
« One Earth – One Ocean: Maritime Müllabfuhr auf Mission Tauchen in der Türkei: In Kas bei Likya Diving »

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 2 plus 6.